Kommentare in WordPress moderieren und Spam blockieren

Kommentare in WordPress moderieren und Spam blockieren

Spam-Kommentare, Hetze und Beleidigungen können in einem WordPress-Blog zu einem nervigen Problem werden. Dieser Workshop erklärt, wie Du die Kommentare zu Deinen Beiträgen organisierst und moderierst sowie unerwünschte Kommentare blockierst.

Auch wenn ein Antispam-Plugin durchaus sinnvoll sein kann, bietet WordPress schon sehr wirkungsvolle Hausmittel, um mit Spam und unerwünschten Kommentaren effizient umzugehen. Vor allem die Wort-Listen für die Kommentarmoderation und Kommentarsperren sind höchst effektiv, wenn Du dort die richtigen Begriffe einträgst – dazu später mehr.

Kommentare standardmäßig moderieren?

Eine Grundentscheidung ist, ob Du neue Kommentare direkt und ungeprüft online gehen lassen möchtest. Grundsätzlich spricht nichts dagegen und in den meisten Fällen ist es sinnvoll, die Kommentare nicht vor Veröffentlichung zu moderieren. Du solltest aber ein Auge darauf haben, die Inhalte halbwegs zeitnah kontrollieren und bei Spam sowie insbesondere bei strafbarem Inhalt eingreifen. Am besten lässt Du Dich per E-Mail über neue und zu moderierende Kommentare benachrichtigen. Dazu bietet WordPress unter Einstellungen – Diskussion die entsprechenden Optionen:

Admin-Benachrichtigung bei neuen Kommentaren

Oft liest man den Tipp: Moderiere Kommentare, lasse keinen Kommentar ungeprüft online gehen. So verhinderst Du tatsächlich, dass unangemessene Kommentare überhaupt sichtbar werden. Aber Kommentar-Moderation bremst durch die unvermeidliche Zeitverzögerung auch den Diskussionsfluss, der vor allem bei emotionalen Themen oft sehr schnell verläuft.

Setzt Du dieses Häkchen, geht kein Kommentar ungeprüft online.

Die Einstellungen zur Kommentar-Moderation findest Du in Wordpress unter Einstellungen – Diskussion in der Zeile Bevor ein Kommentar erscheint.

Ein Kompromiss vor allem für private Blogs, in denen Du die Diskussionsteilnehmer teils sogar persönlich kennst, ist die zweite Option: Bevor ein Kommentar erscheint, muss der Autor bereits einen freigegebenen Kommentar geschrieben haben. Einmal als seriös eingestuft, darf der jeweilige User anschließend unmoderiert kommentieren, was dem Diskussionsfluss sicherlich zuträglich ist.

Benachrichtige User über neue Kommentare

Stellst Du die Kommentare in Deinem Blog auf „moderiert“, empfiehlt sich ein Plugin, mit dem sich User über Antworten auf ihre Kommentare per E-Mail benachrichtigen lassen können. Aber auch sonst ist das eine recht praktische Funktion für Deine Leser. Denn so müssen sie nicht ständig aktiv nachsehen, ob es schon weitere Kommentare gibt, um sich aktiv an einer Diskussion zu beteiligen.

Allerdings kannst Du hier nicht jedes Plugin verwenden, das diese Funktion verspricht. Denn der Datenschutz schreibt vor, dass Du ein sogenanntes Double-Opt-in-Verfahren einsetzen musst, bevor Dein Blog automatisch E-Mails an User verschickt. Das bedeutet: Benachrichtigungen über neue Kommentare darf Dein Blog erst verschicken, wenn es sichergestellt hat, dass die eingetragene E-Mail-Adresse auch wirklich demjenigen gehört, der die Adresse einträgt.

Mit Kommentar-Benachrichtigungen hältst Du die Diskussion am Laufen.

Das Plugin Subscribe to „Double-Opt-in“ Comments leistet genau das: Setzt ein User unter seinem Kommentar den Haken vor das Feld Benachrichtige mich über nachfolgende Kommentare per E-Mail, schickt das Plugin zunächst eine Bestätigungsmail an die angegebene E-Mail-Adresse. Erst nachdem der User auf den enthaltenen Bestätigungslink geklickt hat – also offensichtlich der berechtigte Empfänger der E-Mail ist – wird die Benachrichtigungsfunktion aktiv.

Moderation bei Links im Kommentar

Richtig einsetzt, ist der Optionsbereich Kommentarmoderation von WordPress eine sehr wirkungsvolle Waffe gleichermaßen gegen Hasse, Hetze und Spam. Die erste Option betrifft Links, die in einem Kommentar enthalten sind. Empfehlenswert ist, alle Kommentare automatisch auf „moderiert“ zu schalten, die einen Link enthalten. Denn das ist sehr häufig Spam.

Die Standardeinstellung ist 2, aber schon bei einzelnen Links handelt es sich oft um Spam.

Achte auch bei scheinbar harmlosen, lobenden Kommentaren darauf, welche URL der Kommentator in das Website-Formularfeld eingetragen hat. Ganz typisch sind völlig belanglose Kommentare dieser Art: „Oh, gut zu wissen, dass man sich auch Parkplätze vermitteln lassen kann. Das muss ich gleich mal ausprobieren.“ Gibt der User dazu als Website ein Parkplatz-Portal an, ist der Kommentar offensichtlich Spam. Wenn der Kommentar ansonsten keine hilfreichen oder interessanten Informationen oder Meinungen enthält, löschst Du den Kommentar und nimmst die URL in Deine Kommentar-Sperrliste auf, um Wiederholungen zu unterbinden.

Moderation bei bestimmten Inhalten im Kommentar

Ein wenig kreativ musst Du bei den Moderations- und der Sperrlisten werden. Hier trägst Du einzelne Wörter, URLs oder E-Mail-Adressen ein, die zu einer automatischen Sperre des Kommentars führen beziehungsweise erst nach manueller Prüfung online gehen, also nach Moderation durch Dich. Ob Du die jeweiligen Wörter in die Moderations- oder Sperrliste einträgst, hängt davon ab, wie sicher ein Kommentar unerwünscht ist, wenn eines der betreffenden Wörter darin vorkommt. Bei beiden Varianten wird der betreffende Kommentar jedenfalls nicht direkt veröffentlicht.

Beispiel für eine Liste von Wörtern zur Kommentarmoderation

Abhängig vom Thema Deines Blogs und vom Umgangston, den Du Dir für die Kommentare wünschst, stellst Du mit der Zeit fest, welche Begriffe regelmäßig nur in Spam- und unerwünschten Kommentaren vorkommen, nicht aber in regulären. Diese Wörter setzt Du auf die Moderationsliste. Stellst Du nach einiger Zeit fest, dass damit keine regulären Kommentare versehentlich in der Moderationsschleife landen, kannst Du die Maßnahme verschärfen und Wörter in die Sperrliste überführen. Kommentare, in denen Wörter aus der Sperrliste vorkommen, landen direkt im Spam, sodass Du sie nicht mehr manuell moderieren beziehungsweise dorthin verschieben musst.

Auf die Sperrliste kommen Begriffe, die in normalen Kommentaren nicht vorkommen würden oder sollen.

Da Kommentarspam sich mit der Zeit verändert, wirst Du die Listen regelmäßig aktualisieren und Begriffe hinzufügen, die neuerdings in Spam-Kommentaren verstärkt auftreten.

Fremdsprachige Kommentare filtern

Schreibst Du ein Blog in deutscher Sprache, sind fremdsprachige Kommentare nahezu immer Spam. Solche Kommentare filterst Du mit einem einfachen Trick      zuverlässig: Setze sehr häufig in der jeweiligen Sprache vorkommende Wörter und typische Spam-Wörter dieser Sprache auf die Sperrliste – im Englischen beispielsweise:

  • amazing
  • cheap
  • excellent
  • free
  • money
  • this
  • topic

Achte aber darauf, dass diese Wörter nicht auch im Deutschen als Teil eines Wortes vorkommen. Im Englischen wäre beispielsweise „and“ als Sperrwort problematisch, weil dem Filter dann auch Kommentare zum Opfer, in denen Wörter wie „Versand“ oder „andere“ vorkommen. Teste also im Zweifel erst einmal über die Moderationsliste, ob Du damit nicht versehentlich auch reguläre Kommentare verbannst, bevor Du sie auf die Sperrliste setzt.

Kommentare zu einzelnen Beiträgen unterbinden

Oft kommt es vor, dass nur einige, wenige Deiner Beiträge regelmäßig Spam-Kommentare bekommen. Die Spammer versuchen damit, sich SEO-wirksame Links zu erschleichen, die von thematisch zu ihrem Thema passenden Beiträgen kommen. Häufig treten solche Spam-Kommentare auch bei relativ alten Beiträgen auf. Wordpress bietet für solche Fälle die Möglichkeit, Kommentare für einzelne Beiträge zu deaktivieren. Dazu entfernst Du beim Bearbeiten des betreffenden Beitrags einfach das Häkchen vor Kommentare erlauben im Reiter Beitrag – Diskussion im Editor.

Ohne dieses Häkchen kann niemand mehr den betreffenden Beitrag kommentieren.

Kommentare für einzelne Beiträge zu deaktivieren, ist außerdem ein probates Mittel, um Diskussionen zu beenden, die allzu hitzig und hassgeprägt werden.

Antispam-Plugins

Die Standardinstallation von WordPress bringt mit Akismet bereits ein Antispam-Plugin mit. Allerdings ist dessen Einsatz aus zweierlei Hinsicht nicht zu empfehlen. Zum einen ist es datenschutzrechtlich problematisch, weil es zum Analysieren der Kommentare deren Inhalt und die IP-Adresse des Users auf einen externen Server überträgt. Zum anderen gilt die kostenlose Lizenz für Akismet nur für Privatanwender. Für kommerzielle Blogs – also im Zweifel auch dann schon, wenn Du ein paar Affiliate-Links oder Google-Adsense-Banner einsetzt – benötigst Du eine kostenpflichtige Lizenz.

Kostenlos ist dagegen das recht gut wirkende Plugin Antispam Bee. Es ist laut Anbieter zudem DSGVO-konform. In der Standardinstallation sind deshalb auch die beiden Optionen Kommentare aus bestimmten Ländern blockieren und Kommentare nur in einer bestimmten Sprache zulassen deaktiviert, lassen sich eventuell aber dennoch einsetzen, wenn Du die damit verbundenen Datenschutzhinweise beachtest.

Wie Du fremdsprachige Spam-Kommentare aber auch ohne Plugin recht zuverlässig filtern kannst, haben wir im Abschnitt „Fremdsprachige Kommentare filtern“ bereits beschrieben. Antispam Bee geht über die Möglichkeiten der WordPress-eigenen Kommentar-Optionen hinaus und bietet auch einige Komfortfunktionen. Das bringt vor allem bei stark frequentierten Blogs eine deutliche Arbeitserleichterung. Beispielsweise kannst Du Kommentare, die manuell oder automatisch als Spam eingestuft wurden, nach einer bestimmten Anzahl von Tagen automatisch löschen lassen. Auch direktes, automatisches Löschen von Spam ist möglich.

Antispam Bee bietet unter anderem auch einige Komfortfunktionen, die das Spam-Management erleichtern.
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