Was ist ein Proxy-Server?

Proxy-Server bzw. Proxys fungieren als Vermittler zwischen Clients (z. B. einem Webbrowser) und dem eigentlichen Zielserver im Internet. Der Client stellt seine Anfrage nicht direkt an die Zieladresse, sondern an den Proxy. Dieser leitet die Anfrage weiter, holt die Antwort ab und reicht sie an den Client zurück. Je nach Einsatzzweck unterscheidet man zwischen verschiedenen Proxy-Typen. Zu den wichtigsten zählen die folgenden drei:
Forward Proxy
Forward Proxys werden clientseitig eingesetzt und leiten Anfragen nach außen weiter. Sie können IP-Adressen verbergen, den Datenverkehr filtern oder Informationen zwischenspeichern. Forward Proxys kommen häufig in Netzwerken mit vielen Nutzenden zum Einsatz, etwa in Unternehmen oder Bildungseinrichtungen.
Reverse Proxy
Reverse Proxys sind vor einen Webserver geschaltet und nehmen Anfragen aus dem Internet entgegen. Sie verteilen die Anfragen an interne Systeme, zum Beispiel zum Lastenausgleich (Load Balancing) oder zur Absicherung von Webanwendungen. Reverse Proxys spielen eine wichtige Rolle beim Hosting komplexer Websites oder APIs.
Transparent Proxy
Transparente Proxys arbeiten im Hintergrund, ohne dass Clients etwas davon bemerken. Sie kommen typischerweise zum Einsatz, um den Datenverkehr unauffällig zu analysieren oder umzuleiten – zum Beispiel in öffentlichen WLANs oder Unternehmensnetzwerken.
Warum ist es sinnvoll, einen Proxy-Server einzurichten?

Einen Proxy-Server zu installieren und einzurichten, bietet gleich mehrere Vorteile – vor allem, wenn Sie einen eigenen Root-Server betreiben. Kombiniert mit anderen Diensten wie Firewalls oder Content-Filtern wird ein Proxy-Server zu einem leistungsfähigen Werkzeug für moderne Server-Setups. Zu den wichtigsten Vorzügen zählen folgende:
- Leistungssteigerung durch Caching: Im Proxy lassen sich häufig geladene Inhalte zwischenspeichern, um sie bei Anfragen schneller ausliefern zu können. Das verringert die Ladezeit und den Bandbreitenbedarf des gehosteten Projekts.
- Zugriffskontrolle und Filterung: Ist der Proxy-Server entsprechend eingerichtet, können Sie genau steuern, wer auf welche Ressourcen zugreifen darf. Sie können zum Beispiel den Zugriff auf bestimmte Websites oder Dateitypen untersagen.
- Erhöhte Sicherheit: Proxy-Server können als zusätzliche Schutzschicht dienen, indem sie nur bestimmte IP-Adressen zulassen oder verdächtige Anfragen blockieren.
- Transparenter Datenverkehr: Durch eine detaillierte Protokollierung des Datenverkehrs erhalten Sie einen genauen Überblick und können bei Bedarf eingreifen oder optimieren.
Proxy-Server: Anforderungen im Überblick
Die Voraussetzungen für einen eigenen Proxy-Server hängen stark von dem Zweck und der Intensität der Nutzung ab. In jedem Fall ist es empfehlenswert, externe Hardware für das Hosting zu mieten – also beispielsweise einen VPS oder einen Dedicated Server . Je mehr Anfragen der Proxy-Server gleichzeitig verarbeiten können soll, desto mehr Rechenpower (RAM, CPU) ist einzuplanen. Ob Sie den Proxy-Server auf Windows laufen lassen oder einen Linux-Server für den Proxy verwenden, liegt in Ihrer Hand: Für beide Betriebssysteme gibt es eine Reihe von kostenlosen Proxy-Servern und kostenpflichtigen Pendants wie Squid, NGINX, WinGate, CCProxy oder HAProxy.
Zu den weiteren Anforderungen an das System zählen:
- Eingerichtetes Authentifizierungsverfahren (z. B. IP-basierte Freigabe oder User-Login)
- Stabile Internetanbindung
- Konfigurierte Firewall
- SSL/TLS-Verschlüsselung
- Aktivierte Log-Funktion
- Monitoring-Tools
Linux-Server mit Proxy – Anleitung

Wenn Sie Ihren Linux-Server um einen Proxy ergänzen möchten, bietet sich der kostenlose Proxy-Server Squid an. Die Open-Source-Software ist standardmäßig in den Paketverwaltungen von Linux-Server-Distros wie Ubuntu und Debian enthalten und somit schnell und einfach installiert. Folgen Sie den Schritten der nachfolgenden Kurzanleitung, um Squid auf Ihrem Linux-System zu installieren und den Proxy-Server einzustellen:
1. Öffnen Sie das Terminal und aktualisieren Sie Ihr Linux-System und die Paketverwaltung mit dem Befehl
sudo apt update && sudo apt upgrade
2. Anschließend installieren Sie den Proxy mit dem Kommando
sudo apt install squid
3. Um die Proxy-Server-Einstellungen anzupassen, öffnen Sie nach der Installation die Konfigurationsdatei, indem Sie den Befehl ausführen
sudo nano /etc/squid/squid.conf
4. Definieren Sie zum Beispiel in der Zeile „http_port“ den HTTP-Port, auf dem der Proxy-Server Anfragen entgegennehmen soll oder legen Sie z. B. mit folgenden drei Einträgen fest, dass nur lokale IP-Adressen zugreifen können: „acl allowed_ips src 192.168.1.0/24“, „http_access allow allowed_ips“ und „http_access deny all“.
5. Starten Sie den eingerichteten Proxy-Server neu mit
sudo systemctl restart squid
6. Geben Sie Squid in Ihrer Firewall frei, indem Sie den zuvor festgelegten Port freischalten (Port 3128 ist der Standard-Port und hier beispielhaft verwendet):
sudo ufw allow 3128/tcp
Proxy-Server unter Windows einrichten
Mit CCProxy gibt es eine grafische, in der Grundversion kostenfreie Lösung (bis zu drei User) für die Einrichtung eines Proxy-Servers unter Windows, die in der nachfolgenden Anleitung exemplarisch zum Einsatz kommt:
- Rufen Sie die CCProxy-Website auf und laden Sie die Installationsdatei für den Proxy herunter.
- Führen Sie die heruntergeladene Datei per Doppelklick aus, um den Proxy-Server zu installieren.
- Starten Sie CCProxy nach der Installation und aktivieren Sie die gewünschten Protokolle (z. B. HTTP, HTTPS, FTP, SOCKS).
- Legen Sie den Port für den Proxy-Server fest (Standard: Port 808).
- Optional können Sie nun außerdem unter anderem Websites blockieren oder Protokolle einschränken – etwa zur Inhaltsfilterung oder Zugriffskontrolle.
- Öffnen Sie die Einstellungen der Windows-Firewall und stellen Sie sicher, dass der zuvor definierte Port freigegeben ist.
Warum ein Server von STRATO eine gute Wahl ist
Ob VPS oder Dedicated Server – die Lösungen von STRATO sind bestens geeignet, um einen eigenen Proxy-Server einzurichten. Die Balance aus Sicherheit, Flexibilität und Performance schafft die passende Grundlage:
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