Fotos Verkaufen: So geht´s

Egal ob Sie Hobby-Fotograf sind oder der Wunsch nach einer professionellen Tätigkeit als Fotograf besteht: Womöglich ist Ihnen ja schon mal der Gedanken gekommen, Ihre Fotos zu verkaufen. Über das Internet kann jeder seine Waren an den Mann und die Frau bringen, das gilt natürlich auch für Fotos. Die Möglichkeiten, Bilder online zu verkaufen, sind sehr vielfältig. Sehr bequem ist der Weg über eine Bildagentur. Sie verdienen jedoch mehr, wenn Sie den Verkauf selbst in die Hand nehmen. Wenn Sie strukturiert vorgehen, steht Ihrem Erfolg nichts im Weg. 5 wertvolle Tipps möchten wir Ihnen an die Hand geben, damit Sie gleich damit starten können, Ihre Bilder zu verkaufen:


Konzept für Fotos

Tipp 1: Fotos verkaufen mit Konzept

Fragen Sie sich vor der Veröffentlichung Ihrer Fotos, welches Ziel Sie verfolgen und welche Zielgruppe Sie ansprechen möchten. Ob privat oder kommerziell: Steckt hinter der Präsentation ein Konzept, erzielen Ihre Bilder mehr Aufmerksamkeit. Nutzen Sie zudem die richtigen Kanäle, damit Sie und Ihre Fotos auch gefunden werden. Wenn Sie mit Fotografie Geld verdienen möchten, sollten Sie strategisch vorgehen:


Was sind meine Ziele?

  • Fotos teilen und verbreiten: Hobby-Fotografen haben weniger Aufwand als Profis. Im Vordergrund steht das Fotografieren, der Austausch mit anderen erfolgt zumeist aus reinem Interesse während der Freizeit. Wenn Sie bereits in sozialen Netzwerken aktiv sind, können Sie diese dazu nutzen, Ihre Fotos mit anderen zu teilen. Sie können beispielsweise Ihre Bilder via Foto-Cloud übermitteln. So erhält sie oder er die Fotos bequem über einen Link.
  • Kunden akquirieren: Als (angehender) professioneller Fotograf wenden Sie mehr Energie für die Vermarktung und den Verkauf Ihrer Fotos auf. Nutzen Sie Netzwerke wie Facebook, flickr und Xing strategisch mit dem Ziel, neue Kunden zu gewinnen. Beachten Sie dabei die Regeln sozialer Netzwerke und posten Sie nur themenrelevante Inhalte.

  • Welche Art von Fotos kann und will ich machen?

    Viele Fotografen haben einen oder mehrere Schwerpunkte. Schließlich macht es nicht zuletzt auch technisch einen Unterschied, ob Sie Armbanduhren für Webshops fotografieren oder Brautpaare auf Hochzeiten ablichten. Die Spezialisierung ist empfehlenswert, weil sie langfristig zu besseren Ergebnissen führt. Voraussetzung dafür sind entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen in der Fotografie. Informieren Sie sich gegebenenfalls in einschlägigen Foren (z. B. www.dslr-forum.de) oder greifen Sie zu Fachliteratur. Für populäre Spiegelreflexkameramodelle gibt es häufig Bücher mit hilfreichen Tipps von professionellen Fotografen.

    Wenn Sie Ihre Fotos verkaufen möchten, sollten Sie außerdem den Markt im Auge behalten. Natur- und Landschaftsaufnahmen können noch so beeindruckend sein – dennoch ist gerade bei solchen Motiven nicht nur in der Stockfotografie (also der Fotografie, die Bilder produziert, damit man sie „in stock“, also auf Vorrat hat) die Konkurrenz besonders groß. Porträtbilder oder Fotos zu Nischenthemen lassen sich oft besser verkaufen.

    Über den Verkauf von Reisefotos lässt sich ebenfalls Geld verdienen. Diverse Online Magazine wie zum Beispiel "GEO" oder "Berge & Meer" bieten ihren Lesern Reise- und Erfahrungsberichte über ferne Länder an. Diese Berichte benötigen Reisebilder, die nicht nur dokumentieren, sondern den Leser begeistern und zum Reisen motivieren sollen. Auch Stockplattformen akzeptieren Reisefotos, allerdings mit Auflagen wie zum Beispiel eine ausgezeichnete Qualität. Menschen dürfen auf Reisefotos zwar abgebildet sein, müssen aber im Vorfeld einen sogenannten Modelvertrag unterzeichnet haben.

    Motive mit Wiedererkennungswert – also berühmte Gebäude, Monumente oder bekannte Landschaften lassen sich verkaufen, hingegen Sonnenuntergänge über dem Meer nicht. Die Akzeptanzraten der Stockplattformen für exotische noch wenig bereiste Länder scheinen höher zu sein als Reisefotos mit sehr viel verwendeten Motiven. Wer mit Reisebildern Geld verdienen möchte, sollte sich also mit dem Thema ausführlich auseinandersetzen und sich eventuell mit anderen Fotografen austauschen.


    Wer ist meine Zielgruppe?

    Käufer von Stockfotos sind vor allem Redaktionen, Webshop-Betreiber und Blogger. Sie suchen aussagekräftige Fotos, die die Botschaft der Texte oder Produkte unterstreichen. Weil der Verkauf über die Plattform der Bildagentur erfolgt, spielen Kundengewinnung und -pflege hier praktisch keine Rolle. Um ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Motive besonders gefragt sind, achten Sie auf die angezeigten Download-Zahlen einzelner Fotos. Ein guter Anhaltspunkt ist außerdem Google Trends: Mit diesem kostenlosen Werkzeug finden Sie heraus, wonach Google-Nutzer wann suchen.

    Um die Akquise von Auftragsarbeiten müssen Sie sich hingegen selbst kümmern. Nehmen Sie etwa Kontakt zu Verkäufern von Brautkleidern auf, die Sie an Brautpaare vermitteln können. Bitten Sie außerdem zufriedene Kunden, Sie weiterzuempfehlen. Nutzen Sie auch die Möglichkeiten einer eigenen Website für die Vermarktung Ihrer Fotos und verbreiten Sie Ihre Arbeiten über soziale Netzwerke.


Fotos präsentieren auf der eigenen Website

Tipp 2: Cloud-Speicher zur Fotoverwaltung nutzen

Egal, auf welchem Weg Sie Ihre Fotos verkaufen - ideal zum sicheren Speichern, Verwalten und Teilen Ihrer Fotos ist ein Cloud-Speicher. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Verfügbarkeit Ihrer Fotos: Hardware wie externe Festplatten, USB-Sticks oder DVDs können durch äußere Einflüsse oder einfach mit der Zeit beschädigt sein - mit katastrophalen Folgen. Ihr Foto-Projekt und damit umfangreiches, wertvolles und einmaliges Material ist dann unbrauchbar geworden. Speichern Sie mindestens ein Backup Ihrer Bilder in der Cloud, in hochverfügbaren sicheren Rechenzentren werden alle Daten redundant gesichert.
  • Einfache Handhabung: Der Up- und Download Ihrer Fotos ist intuitiv und komfortabel per Drag & Drop. Sie können Ordner anlegen und unterschiedliche Freigaben einräumen, zeitlich (un-)begrenzt und auch mit Passwortschutz. So ist das Teilen einzelner Fotos oder ganzer Foto-Ordner einfach und sicher. Unterstützt die Cloud IFTTT, können Sie Dateien sogar automatisiert ablegen und verwalten.
  • Vielfältige Zugriffsmöglichkeiten: Sogenannte Protokolle wie (S)FTP/FTPS, WebDAV, SMB/CIFS, rsync, SCP, Git unterstützen Sie beim Einbinden des Cloud-Speichers in Ihre Systeme. Dadurch wird die Verwaltung Ihrer Fotos flexibel und übersichtlich.
  • Uneingeschränkt mobil: Einige Cloud-Speicher wie zum Beispiel HiDrive von STRATO sind per App auch mobil zu nutzen. Mit der HiDrive App von STRATO zum Beispiel haben Sie Ihre Fotos immer dabei, auch auf dem Smartphone oder Tablet.

Der Sicherheitsaspekt ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Sind meine Fotos überhaupt sicher aufgehoben in der Cloud? Können sich Externe womöglich Zugriff auf meine Daten verschaffen? Das sind unter anderem Fragen, mit denen sich nicht nur Fotografen in Deutschland auseinandersetzen. Eine von STRATO beauftragte forsa-Studie legt dar, welche Zweifel und Unsicherheiten Internetnutzer bei der Verwendung eines Cloud-Speichers haben und mit welchen Lösungen diese beseitigt werden können.


Stockfotografie

Tipp 3: Fotos verkaufen über Bildagenturen

Wenn Sie Ihre Fotos über Bildagenturen wie Getty Images oder Fotolia verkaufen, ist der Gewinn pro Verkauf zwar geringer als im Direktvertrieb, doch dank der großen Reichweite können Sie Ihre Bilder in großen Stückzahlen verkaufen. Bevor Sie sich für eine Agentur entscheiden, müssen einige Punkte klar sein:

  • Beschaffenheit der Fotos: Vor dem Hochladen der Bilder müssen Sie Ihre Fotos vorbereiten und mitunter Vorlagen anpassen. Weil manche Kunden die Bilder im Print-Bereich verwenden wollen, ist zum Beispiel eine hohe Auflösung wichtig. Fotolia verlangt mindestens 2.400 x 1.600 bzw. 4 Millionen Pixel sowie das JPEG-Format.
  • Lizenzfrei oder lizenzpflichtig: Ein lizenzfreies Foto kann vom Käufer beliebig häufig und für verschiedene Zwecke verwendet werden. Der Preis richtet sich dabei nach der Bildgröße. Lizenzpflichtige Fotos sind hingegen in der Verwendbarkeit eingeschränkt. Hier kontrolliert die Agentur, wer welches Bild zu welchem Zweck verwendet.
  • Der Verkaufspreis: Der Verkaufspreis richtet sich in der Regel nach der Bildgröße, der Anzahl der verkauften Werke, danach, ob das Bild lizenzfrei oder -pflichtig ist sowie nach dem Status der Exklusivität. Wer seine Fotos ausschließlich über eine Agentur verkauft, erhält eine höhere Vergütung, ist jedoch auch von der Agentur abhängig.

Wie verkaufe ich meine Bilder über Getty Images?

Die amerikanische Bildagentur Getty Images gehört zu den größten überhaupt. Für die Rekrutierung talentierter Fotografen kooperiert das Unternehmen mit flickr. Deshalb lässt sich die Foto-Community zur Präsentation und Vermarktung der eigenen Bilder nutzen.

Aktivieren Sie dazu in Ihrem Flickr-Account die Funktion Antrag auf Lizenzierung. Ihren Besuchern wird dann neben den Lizenzinformationen ein Link angezeigt, über den diese einen entsprechenden Antrag zum Erwerb der Lizenz stellen können. Sobald das geschieht, prüft Getty Images das Foto und regelt – bei erfolgreicher Aufnahme – alles Weitere zu Rechten, Freigaben und Preisen. Darüber hinaus können sich Fotografen natürlich auch direkt mit ihrem Portfolio bewerben


Wie funktioniert Fotolia?

Als (erste) Microstock-Agentur verkauft Fotolia - jetzt Adobe Stock - ausschließlich lizenzfreie Bilder. Die Datenbank umfasst inzwischen über ca. 200 Millionen Dateien. Neben den Arbeiten ambitionierter Hobby-Fotografen finden sich vor allem in der Infinite Collection exklusive Werke renommierter Fotografen und Agenturen.

Nach der Registrierung können Sie Ihre Fotos hochladen und mit wichtigen Informationen wie Bildtitel und Schlüsselwörtern (Keywords) versehen. Damit Fotolia diese automatisch in die verfügbaren Sprachen übersetzt, sollten Sie dabei nur eine Sprache verwenden. Verwenden Sie mindestens sieben Keywords, die den Inhalt, die Aussage und/oder das Konzept des Bildes beschreiben. Nach inhaltlicher und qualitativer Prüfung informiert Sie Fotolia, ob Ihre Bilder angenommen wurden.


eigenen Website verwenden

Tipp 4: Eine eigene Website verwenden

Mit einer eigenen Website können Sie Ihre Fotos entweder direkt oder über externe Dienste verkaufen. Wer bereits einen eigenen Internetauftritt hat, kann diesen ohne viel Aufwand zum Vermarkten seiner Fotos verwenden. Erfolg versprechender ist jedoch eine spezialisierte Website, bei der die Bilder im Mittelpunkt stehen. Mit dem STRATO Homepage-Baukasten, aber auch mit WordPress erstellen Sie einfach eine Website. Das gelingt ohne technisches Vorwissen und gibt Ihnen noch mehr Gestaltungsfreiheiten.

  • Homepage-Baukasten: Wenn Sie beim ersten Einrichten der Website bei den Dienstleistungen „Fotograf“ auswählen, erhalten Sie bereits eine Design-Vorlage mit passender Struktur und viel Platz für die ansprechende Präsentation Ihrer Fotos. Das Aussehen und den Aufbau Ihrer Homepage können Sie zudem detailliert anpassen und problemlos Foto-Animationen oder Preistabellen integrieren.
  • WordPress: Mit dem CMS WordPress können Sie so ziemlich jedes Webprojekt realisieren. Programmierkenntnisse sind dafür nicht notwendig; jedoch die Bereitschaft, sich ein wenig mehr mit den technischen Aspekten einer Homepage auseinanderzusetzen. Bei der Gestaltung der Website haben Sie dann viele kleine Helfer in Form von ansprechenden Design-Templates sowie Plug-ins. Letztere sind Funktionserweiterungen für die unterschiedlichsten Zwecke. Bei der Präsentation von Fotos leistet beispielsweise das Lightbox-Plug-in gute Dienste.
  • Ecwid: Beim Verkaufen der Fotos hilft Ecwid. Dabei handelt es sich um ein digitales Warenkorb-System, das per Widget in die Website integriert wird. Das funktioniert sowohl im Homepage-Baukasten als auch bei einer WordPress-Website. Nach der Registrierung auf www.ecwid.com können Sie Ihre Produkte unter Katalog -> Artikel anlegen. Versehen Sie das Foto mit einer aussagekräftigen Beschreibung und wählen Sie eine passende Kategorie, zum Beispiel „Hochzeitsfotos” oder „Porträts”. Anschließend fügen Sie die Shop-ID über das Ecwid-Widget auf Ihrer Website ein.

Wie mache ich meine Website bekannt?

Auf welchem Weg Sie auch Ihre Website erstellen, nutzen Sie zusätzlich soziale Netzwerke wie flickr, um Ihre Bekanntheit zu steigern. Überhaupt sind soziale Netzwerke ein wichtiger Bestandteil der Vermarktung. Dort können Sie neue Fotos in niedriger Auflösung posten, um auf dasselbe Bild (in hoher Auflösung) auf der Website zu verweisen. Wichtig dabei ist, eine nicht allzu werbliche Sprache zu verwenden.

Sie können Ihre Website außerdem als Portfolio für Bewerbungen bei Redaktionen, Verlagen und Werbeagenturen nutzen. Um dabei Erfolg zu haben, sind allerdings persönliche Kontakte meist Voraussetzung.

  • flickr: flickr ist mit über 50 Millionen Nutzern weltweit der Platzhirsch unter den Foto-Plattformen: Sie können dort Alben erstellen, Schlagwörter vergeben und die Bilder anderer Nutzer kommentieren. flickr ist international – beschreiben Sie Ihre Bilder also am besten auch mit englischen Schlagwörtern („tags“). Unter „Eigentümereinstellungen“ können Sie angeben, ob und unter welchen Bedingungen ein Foto von anderen genutzt werden darf.
  • fotocommunity: fotocommunity konzentriert sich im Gegensatz zu den meisten anderen Foto-Plattformen auf den deutschen Sprachraum. Man kann die Bilder ganz für sich alleine speichern oder mit anderen teilen. Unterhalb jedes Bildes kann die Community Kommentare abgeben; außerdem erfährt man über einen Kalender, wann sich Gleichgesinnte in der Nähe treffen, z. B. zum Stammtisch oder für gemeinsame Foto-Aktionen. Mit einem kostenpflichtigen Account können Sie über fotocommunity sogar Bilder zum Verkauf anbieten.

Rechtliche Vorgaben

Tipp 5: Rechtliche Aspekte beim Fotoverkauf

Wer seine Fotos nicht nur präsentieren, sondern auch verkaufen möchte, muss sich auch mit einigen rechtlichen Fragen auseinandersetzen, damit der kleine Nebenverdienst keine weitreichenden negativen Folgen hat.


Was besagt das deutsche Urheberrecht?

Das Urheberrecht dient dem Schutz geistigen Eigentums. Ein Foto ist somit bereits mit der Entstehung rechtlich geschützt. Selbst Schnappschüsse oder misslungene Aufnahmen unterliegen dem Urheberrecht. Dafür sind weder ein Antrag noch ein Copyright-Hinweis nötig. Hilfreich ist Letzterer dennoch, weil er eine mahnende Wirkung haben und das Risiko des Bilderklaus reduzieren kann. Ob und unter welchen Bedingungen Dritte ein Foto verwenden dürfen, entscheidet allein der Urheber.


Was sind Creative-Commons-Lizenzen?

Damit andere Ihre Fotos nutzen und verbreiten können, sollten Sie ein leicht verständliches und bekanntes Lizenzmodell wie das der Creative Commons (CC) nutzen. Creative Commons ist eine Organisation, die verschiedene Standard-Lizenzverträge veröffentlicht, mit denen Künstler der Öffentlichkeit auf einfache Weise Nutzungsrechte einräumen können. Wenn auch Sie sich dafür entscheiden, müssen Besucher Ihres Profils oder Ihrer Website nicht immer erst um Erlaubnis fragen, wenn sie eines Ihrer Bild teilen oder bearbeiten möchten. Das macht die Verbreitung einfacher und kann Ihre Reichweite erhöhen. Als professioneller Fotograf hingegen sollten Sie davon Abstand nehmen – schließlich verdienen Sie nichts, wenn Ihre Bilder frei verfügbar sind.

Über die derzeit sechs Lizenzvarianten lassen sich stufenweise mehr Rechte einräumen: von der strikten CC BY-NC-ND (Namensnennung, nicht-kommerziell, keine Bearbeitung) bis zur freien CC BY (nur Namensnennung). Welche Lizenz im Einzelfall die richtige ist, verrät Ihnen der License Chooser. Hier haben Sie außerdem die Möglichkeit, die passende Lizenz über einen individuellen HTML-Code in Ihre Website zu integrieren.


Worauf muss ich achten, wenn Personen auf dem Foto abgebildet sind?

Laut Paragraph 22 des Kunst-Urheberrechtsgesetzes dürfen Bilder nur mit Einwilligung des Abgebildeten veröffentlicht und verbreitet werden. Bei Minderjährigen ist man auf die Zustimmung der Erziehungsberechtigten angewiesen. Die Einwilligung gilt aber auch dann als erteilt, wenn die abgebildeten Personen für die Fotos bezahlt wurden.

Vom sogenannten Recht am eigenen Bild gibt es mehrere gesetzliche Ausnahmen: Zum Beispiel können Fotos ohne vorherige Erlaubnis veröffentlicht werden, wenn sie Teilnehmer öffentlicher Veranstaltungen wie Demonstrationen oder Straßenfeste zeigen – sofern diese nicht im Mittelpunkt stehen, sondern als Teil des Gesamtgeschehens abgelichtet werden. Auch Sehenswürdigkeiten lassen sich beispielsweise kaum fotografieren, ohne dass Touristen auf dem Bild zu sehen wären. Liegt der Fokus auf dem Bauwerk oder Denkmal, benötigen Sie auch in diesem Fall keine Einverständniserklärung.

Urheber- und markenrechtlich geschützte Motive wie Logos oder Firmennamen sollten Sie grundsätzlich nicht fotografieren. Selbst bei öffentlichen Gebäuden ist Vorsicht geboten, wie das Beispiel Eiffelturm zeigt: Weil ein Unternehmen die Beleuchtung des berühmten Wahrzeichens urheberrechtlich geschützt hat, muss jede Nachtaufnahme vor Veröffentlichung genehmigt werden.


Fotos verkaufen – nur mit Impressum

Kommerzielle Websites unterliegen der Impressumspflicht. Im Impressum müssen unter anderem folgende Angaben enthalten sein:

  • Mit der 24/7 Hotline (optional) ist unser Kundenservice immer für Sie da.
  • Betreiber der Website
  • ggf. Rechtsform und Vertretungsberechtigte
  • vollständige Adresse des Unternehmens
  • Kontaktmöglichkeiten: Telefon- und Faxnummer, E-Mail-Adresse
  • Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
  • ggf. Angabe des Registergerichts und der Registernummer

Mit einem Impressum-Generator können Sie sich Ihr Impressum online erstellen lassen. Ein ähnlicher Dienst von Janolaw ist zwar kostenpflichtig, garantiert aber einen Schutz vor Abmahnungen.


Fotos verkaufen

Fazit: Fotos verkaufen – das gehört dazu

  • Überlegen Sie sich zunächst, ob Sie lediglich die Ergebnisse Ihres Hobbys verbreiten wollen oder sich ein richtiges Standbein als professioneller Fotograf aufbauen wollen. Danach richtet sich unter anderem, unter welcher Lizenz Sie Ihre Bilder zur Verfügung stellen.
  • Auch die Verkaufsplattform spielt eine Rolle: Überwiegen für Sie die Vorteile von Stockfotografie oder soll es eine eigene Website für Ihre Fotos sein?
  • Verwenden Sie als Backup-Ort oder für die sichere Ablage Ihrer Fotos einen Cloud-Speicher: So haben Sie Ihre Fotoprojekte jederzeit vorzeigbar - auch mobil.
  • Die Konkurrenz ist groß: Wenn Sie Ihre Fotos online anbieten, denken Sie auch an die Vermarktung, beispielsweise über Social Media.
  • Beachten Sie immer die rechtlichen Aspekte: Lizenzierung, Urheberrecht und die Impressumspflicht bei kommerziellen Websites sind nur einige Stichworte.