Wie funktioniert ein Windows FTP-Server?

Ein FTP-Server unter Windows basiert wie jeder FTP-Server auf der klassischen Client-Server-Architektur : Der FTP-Server, der auf einem entfernten Computer läuft, wartet auf eingehende Verbindungsanforderungen eines FTP-Clients wie z. B. FileZilla, einem Webbrowser oder auch dem Windows-Dateiexplorer. Der Client meldet sich dabei mit einem Loginnamen und Passwort an, wobei ein entsprechendes Konto in der Konfiguration des FTP-Servers hinterlegt sein muss.
Um Datenübertragungen zu realisieren, verwendet FTP zwei getrennte Verbindungen:
- Steuerverbindung (Control Channel): Über die Steuerverbindung laufen alle Befehle wie „Datei herunterladen“ oder „Datei löschen“. Diese Verbindung ist während der gesamten Sitzung offen; Standard-Port ist TCP-Port 21.
- Datenverbindung (Data Channel): Die eigentliche Dateiübertragung findet über die Datenverbindung statt. Dabei wird – anders als bei der dauerhaft aktiven Steuerverbindung – pro Übertragung eine separate Verbindung aufgebaut; Standard-Port ist TCP-Port 20.
FTP-Server in Windows und Co. – Vorteile

Ob Sie HTML-, CSS- und Bilddateien auf den Webserver hochladen, Backups anfertigen oder einfach nur Dateien austauschen möchten – ein eigener Windows-FTP-Server eignet sich für verschiedene Anwendungsfälle. Zu den zahlreichen praktischen Vorteilen zählen folgende:
Zentraler Dateiaustausch
Ein FTP-Server bietet den Vorteil, dass Sie alle Dateien an einem zentralen Ort ablegen können. Auf diese Weise sparen Sie sich zum Beispiel den mühsamen und unübersichtlichen Dateiaustausch per E-Mail-Anhang. Dateien können schnell und direkt von mehreren Personen hoch- und heruntergeladen werden (auch sehr große Dateien).
Rechtemanagement
Sie haben die Möglichkeit, die Anmeldekonten Ihres eigenen FTP-Servers mit verschiedenen Zugriffsrechten (z. B. nur lesen oder nur schreiben) auszustatten. Besonders sensible Daten können durch einen passwortgeschützten Zugang abgesichert werden.
Automatisierbar
Die Kommunikation mit einem FTP-Server lässt sich nicht nur manuell, sondern auch automatisiert per Skript oder Software realisieren. Auf diese Weise sparen Sie sich bei wiederkehrenden Prozessen wie regelmäßigen Backups oder Dateiexporten eine Menge Zeit.
Hohe Kompatibilität
Das File Transfer Protocol ist seit Jahrzehnten etabliert und gut dokumentiert. FTP-Server laufen unter Windows, Linux, macOS und allen anderen wichtigen Betriebssystemen. Gleiches gilt für FTP-Clients, die in den meisten Fällen bereits Teil der Standardausstattung sind.
Windows FTP-Server installieren: Anleitung
Ein eigener FTP-Server ist in Windows-Systemen schnell und bequem installiert. In Privatsystemen wie Windows 11 oder Windows 10 ist der FTP-Server jederzeit folgendermaßen als eines der standardmäßig in der Installation enthaltenen „Windows-Features“ aktivierbar:
- Öffnen Sie die Systemsteuerung und klicken Sie auf „Programme und Features“.
- Klicken Sie die Option „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“ an.
- Klappen Sie den Eintrag „Internetinformationsdienste“ auf.
- Setzen Sie ein Häkchen bei „FTP-Dienst“ und „FTP-Erweiterbarkeit“.
- Setzen Sie außerdem ein Häkchen bei „IIS-Verwaltungskonsole“, um auch das Tool für die Konfiguration des Windows-FTP-Servers zu installieren.
- Nach einem Klick auf „OK“ startet die Installation.
Hinweis: Auch in den Windows-Server-Betriebssystemen ist der FTP-Server in wenigen Schritten aktiviert. Hier öffnen Sie einfach den Server-Manager und nutzen den Assistenten für das Hinzufügen von Rollen und Features.
FTP-Server unter Windows konfigurieren

Die Konfiguration des Windows FTP-Servers ist dank der grafischen IIS-Verwaltungskonsole auch für Server-Neulinge einfach und intuitiv. Exemplarisch zeigt die nachfolgende Anleitung, wie Sie in Windows den FTP-Server konfigurieren:
- Tippen Sie „inetmgr“ in die Suchleiste ein, um den IIS-Manager zu öffnen.
- Klicken Sie im linken Fenster auf „Sites“ und danach auf „FTP-Site hinzufügen“.
- Vergeben Sie einen Namen und geben Sie das gewünschte Verzeichnis des FTP-Servers an (muss vorher erstellt werden).
- Behalten Sie im Feld „IP-Adresse“ die Option „Keine zugewiesen“ bei.
- Setzen Sie einen Haken bei „Virtuelle Hostnamen aktivieren“, wenn Sie mehrere FTP-Sites betreiben möchten.
- Geben Sie Ihr SSL-Zertifikat an, um die Datenübertragung auf Ihrem FTP-Server zu verschlüsseln.
- Wählen Sie als Authentifizierungsmethode die Option „Standard“ aus, um die Anmeldung mit Anmeldename und Passwort zu aktivieren.
- Bestimmen Sie unter „Autorisierung“, welche Konten sich verbinden dürfen und welche Berechtigungen diese haben sollen.
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