Client-Server-Architektur einfach erklärt
Bei der Client-Server-Architektur handelt es sich um ein grundlegendes Modell der Informationstechnik, das die Struktur der Kommunikation und Datenverarbeitung in Computernetzwerken beschreibt. Dabei übernehmen Clients die Rolle der Anfragenden, während Server zentrale Dienste oder Ressourcen bereitstellen – etwa die Speicherung von Daten, das Ausliefern von Websites oder das Verarbeiten von Anfragen. Typischerweise kommen hierfür Netzwerkserver zum Einsatz, die speziell für diesen Zweck ausgelegt sind. Sie bedienen mehrere Clients gleichzeitig, steuern den Datenverkehr und tragen dazu bei, die Effizienz des Netzwerks zu erhöhen und die Netzwerklast zu reduzieren.
Schlüsselkomponenten der Architektur im Überblick

Eine funktionierende Server-Client-Architektur setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die im Verbund dafür sorgen, Anfragen effizient zu verarbeiten und Daten zuverlässig bereitzustellen:
Client
Der Client ist die Komponente, die eine Dienstleistung in Anspruch nimmt. Dabei kann es sich sowohl um eine einzelne Anwendung wie einen Webbrowser als auch um ein gesamtes Endgerät wie einen PC handeln. Der Client sendet eine Anfrage an den Server und wartet auf dessen Antwort. Typischerweise ist er für die Darstellung und Interaktion zuständig, während die eigentliche Verarbeitung der Daten serverseitig stattfindet.
Server
Der Server stellt die vom Client angeforderten Informationen, Dienste oder Ressourcen bereit. Zu diesem Zweck verarbeitet er die Anfragen eines Clients und sendet die entsprechenden Ergebnisse zurück. Es gibt verschiedene Arten von Servern wie zum Beispiel Webserver, Datenbankserver oder Mailserver.
Netzwerk
Das Netzwerk bildet die Grundlage, auf der Client und Server miteinander kommunizieren können. Es kann entweder lokal (LAN) oder global (z. B. Internet) konzipiert sein und greift auf standardisierte Protokolle zurück, um den Datenaustausch zu ermöglichen. Die Netzwerkqualität und -sicherheit sind entscheidende Faktoren für die Leistung der gesamten Client-Server-Architektur.
Protokolle
Client und Server greifen auf standardisierte Protokolle zurück, um miteinander zu kommunizieren. Diese Protokolle regeln, auf welche Art und Weise Daten angefragt und übertragen werden und wie die Antworten des Servers ausfallen. Zu den wichtigsten Protokollen zählen TCP/IP (allgemeiner Datentransport), HTTP/HTTPS (für Websites), SMTP/IMAP/POP3 (für E-Mails) und (S)FTP (z. B. für Windows-FTP-Server ).
Middleware
In komplexeren Client-Server-Architekturen kann außerdem optional sogenannte Middleware zwischen Client und Server geschaltet werden. Als Vermittlungsdienst übernimmt derartige Software Aufgaben wie Authentifizierungsprozesse, Sitzungsverwaltung oder die Anbindung an externe Systeme.
Arten der Client-Server-Architektur

Es gibt verschiedene Arten der Server-Client-Architektur, die sich vor allem in puncto Aufbau und Aufgabenverteilung unterscheiden:
- 1-Tier-Architektur: Bei dieser einfachsten Variante der Client-Server-Architektur laufen Client und Server auf einem einzigen System.
- 2-Tier-Architektur: In einer Zwei-Schichten-Architektur sind Client (Benutzeroberfläche) und Server (Datenbasis und Logik) getrennt, via Netzwerk miteinander verbunden und über Protokolle gesichert.
- 3-Tier-Architektur: Eine dreischichtige Server-Client-Architektur setzt sich aus Präsentationsschicht (Client), Anwendungsschicht (Geschäftslogik) und Datenschicht (Datenbank) zusammen.
- N-Tier-Architektur: In komplexeren Anwendungsfällen kommt häufig eine mehrschichtige Architektur zum Einsatz. Dienste wie Authentifizierung, Schnittstellenlogik oder Microservices werden dabei in eigene Schichten ausgelagert.
Unabhängig von der Zahl an Schichten werden Client-Server-Modelle auch danach unterschieden, wie viel Logik auf dem Client selbst liegt. Bei Thin Clients findet die gesamte Verarbeitung auf dem Server statt, während der Client nur für die Darstellung zuständig ist. Fat Clients verarbeiten einen Teil der Daten selbst. Das entlastet den Server, erfordert aber mehr Rechenleistung auf Client-Seite.
Welche Vor- und Nachteile bietet eine Server-Client-Architektur?
Die Client-Server-Architektur bietet viele Vorteile: Dank der zentralen Datenverwaltung auf dem Server bleiben Informationen konsistent und sicher. Updates und Wartungen müssen Sie oft nur auf dem Server durchführen, was die Effizienz erhöht. Die klare Aufgabentrennung zwischen Client und Server sorgt für eine bessere Struktur und einfache Skalierbarkeit.
Da alle Anfragen zentral über den Server laufen, kann dieser jedoch schnell zum Flaschenhals werden – besonders bei hoher Last oder schlechter Hardware. Fällt der Server aus, sind in der Regel alle Clients betroffen. Außerdem ist der Aufbau einer sicheren und performanten Infrastruktur mit einem hohen Aufwand verbunden, sowohl technisch als auch organisatorisch.
Client-Server-Architektur: Beispiele
In der Informationstechnik ist die Client-Server-Architektur stark gefragt. Sie kommt in vielen alltäglichen Anwendungen zum Einsatz. Drei typische Client-Server-Architektur-Beispiele sind folgende:
- Webanwendungen: Websites, E-Commerce-Plattformen oder soziale Netzwerke sind ein Musterbeispiel für den Einsatz der Server-Client-Architektur. Browser senden eine Anfrage an Webserver, die HTML-Seiten, Bilder, Datenbankinhalte oder sonstige Webressourcen zurückliefern.
- Unternehmensnetzwerke: In vielen Unternehmen greifen Menschen über Thin Clients bzw. entsprechend eingerichtete Desktop-PCs auf zentrale Serverdienste zurück (z. B. Drucker, Dateiablage oder Anwendungsserver).
- Cloud-Dienste: Auch Cloud-Anwendungen wie Google Docs, Microsoft 365 oder Dropbox nutzen das Client-Server-Modell. Die Daten werden an einem gemeinsamen Ort gespeichert und verarbeitet, während User über einen Browser oder eine App zugreifen.
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