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Von Virtuozzo zu KVM: Ursachenbehebung bei Kompatibilitäts- und Konvertierungsproblemen

Der Prozess, eine virtuelle Virtuozzo Umgebung in eine virtuelle KVM Maschine zu konvertieren, ist komplex. Darüber hinaus ist jeder Server durch die individuellen Anforderungen unserer Kundinnen und Kunden einzigartig. Auf dem Weg zum fertig KVM-Server kann es deshalb zu Problemen kommen.

Folgend möchten wir Ihnen einen Einblick in die einzelnen Schritte der Konvertierung und mögliche Problemlösungen an die Hand geben, die Ihnen dabei helfen sollen, mit Ihrem Server erfolgreich zu KVM zu wechseln.

Sollte keine der vorgeschlagenen Hilfestellungen bei der Konvertierung helfen, empfehlen wir Ihnen, sich an unseren Support zu wenden. Ihr Feedback hilft uns dabei unsere Produkte weiter zu verbessern.

Dieser Artikel gilt für folgende Serverklassen +
VC, PA-C, VDSV, PA-SCP, PA-CPC, D, PA-D
Linux✔️ (Nur Server, die von der Virtualisierungsumgebung Virtuozzo zu KVM gewechselt sind)
Windows
ServerCloud
Managed Server


Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

Was ist die Kompatibilitätsprüfung?


Mit der Kompatibilitätsprüfung wird vor dem Start einer Konvertierung getestet, ob Ihr Server zur Konvertierung bereit ist. Damit sollen Fehler und damit verlängerte Wartezeiten während der Konvertierung minimiert werden.

Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum das Ergebnis der Prüfung negativ ausfällt, wie z.B. inkompatible Betriebssysteme oder zusätzlich aktivierte Firewall-Regeln.

Sollte es Inkompatibilitäten geben, weisen wir Sie nach der Prüfung mit einer detaillierten Auswertung auf diese hin.


Das Ergebnis der Kompatibilitätsprüfung war positiv, was nun?


Ist die Kompatibilitätsprüfung ohne Warnungen oder Fehler durchgelaufen, können Sie die Konvertierung ohne erwartbare Probleme durchführen.

Bitte beachten Sie, dass es trotz positiver Kompatibilitätsprüfung immer zu unvorhergesehenen Fehlern kommen kann und die Konvertierung abgebrochen werden muss. In diesen Fällen wird Ihr Server wieder in seinen Ursprungszustand von vor der Konvertierung zurückgesetzt.


Das Ergebnis der Kompatibilitätsprüfung kam mit Warnung(en) zurück, was nun?


Ist die Kompatibilitätsprüfung mit Warnung(en) zurückgekommen, können Sie trotzdem zur Konvertierung voranschreiten. Warnungen bedeuten nicht automatisch Inkompatibilität, es kann jedoch zu längeren Konvertierungszeiten oder einer höheren Wahrscheinlichkeit eines Abbruchs kommen.

Wir empfehlen Ihnen, sich in diesem Fall die Ergebnisse der Kompatibilitätsprüfung genau durchzulesen und ggf. Anpassungen an Ihrem System vorzunehmen.

Bitte beachten Sie, dass Konvertierungen mit Warnungen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, abgebrochen zu werden. In diesen Fällen wird Ihr Server wieder in seinen Ursprungszustand von vor der Konvertierung zurückgesetzt.


Das Ergebnis der Kompatibilitätsprüfung kam mit Fehler(n) zurück, was nun?


Ist die Kompatibilitätsprüfung mit Fehler(n) zurückgekommen, kann eine Konvertierung zum aktuellen Zeitpunkt nicht durchgeführt werden. Bitte lesen Sie sich in diesem Fall die Ergebnisse der Kompatibilitätsprüfung genau durch und nehmen Sie ggf. Anpassungen in Ihrem System vor.


Muss ich meine Daten vor der Konvertierung vorbereiten?


Es müssen keine besonderen Vorkehrungen für eine Konvertierung vorgenommen werden. Wie bei jeder größeren Systemänderung empfiehlt es sich jedoch, wichtige Daten vorher auf einem externen Speichermedium, wie dem Computer, über den Sie sich eingeloggt haben, zu sichern.

Achtung:
Bei einer Konvertierung wird Ihr Virtuozzo-private-Backup-Ordner einmalig als *.tar.gz-Datei auf das neue KVM-System übertragen. Die private-Backup-Funktion bei einer erneuten Neuinstallation sowie das inkludierte 10-tägige Backup stehen nach einer Konvertierung nicht mehr zur Verfügung. Um weiterhin Backups von Ihrem System machen zu können, empfehlen wir Ihnen eines unserer Cyber-Protect-Backup-Packete.

Weitere Informationen zu STRATO Cyber Protect finden Sie hier: https://www.strato.de/sicherheit/cyber-protect/

Wie Cyber Protect technisch funktioniert, erfahren Sie hier: https://www.strato.de/faq/sicherheit/erste-schritte-und-haeufig-gestellte-fragen-zum-cyber-protect/


Wird die Konvertierung für eine Downtime sorgen?


Nach erfolgreicher Kompatibilitätsprüfung und Start der Konvertierung wird Ihr Server heruntergefahren. Ihr Server ist dann solange nicht erreichbar, bis die Konvertierung final beendet ist.

Aufgrund der unterschiedlichen Konfigurationen des STRATO-Server-Portfolios und der individuellen Nutzungsszenarien unserer Kundinnen und Kunden können wir leider keine einheitliche Angabe für die Dauer einer Konvertierung machen.

Zum Beispiel kann die Größe des belegten Festplattenspeichers maßgeblichen Anteil an der Dauer der Konvertierung haben. Um eine ungefähre Orientierung zu haben, finden Sie folgend ein Beispiel aus unseren internen Tests:

Belegter Speicherplatz: 900GB
Konvertierungszeit: ca. 3h (flexibel) + 30min. Vor- und Nachbearbeitung

Bitte beachten Sie, dass es sich bei unserem Test um eine Konvertierung unter Idealbedingungen handelt. Zeiten können also abweichen.


Kann ich die Konvertierung abbrechen? Was passiert dann mit meinem Server?


Sobald die Konvertierung gestartet wurde, kann diese nicht mehr von Ihnen abgebrochen werden. Einzig bei einem Fehler auf der Konvertierungsstrecke wird die Konvertierung abgebrochen. In diesem Fall wird Ihr Server wieder in seinen Ursprungszustand von vor der Konvertierung zurückgesetzt.


Mein Server konnte nicht konvertiert werden, obwohl die Kompatibilitätsprüfung positiv war, warum?


In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass trotz positiver Kompatibilitätsprüfung der Konvertierungsprozess abgebrochen werden muss. Dies kann sehr individuelle Gründe haben, weswegen wir keine pauschalen Auskünfte darüber machen können, warum dies der Fall ist.

Abgebrochene Konvertierungen werden jedoch an unsere Entwicklungsabteilung weitergeleitet, untersucht und ggf. behoben. Sollte Ihre Konvertierung wiederholt fehlschlagen, bitten wir um Ihr Verständnis und Ihre Geduld. Wir untersuchen die Ursachen.


Welche Fehler und Probleme können während der Kompatibilitätsprüfung auftreten und wie kann ich sie lösen?


Folgend können Sie eine Übersicht verschiedener Probleme finden, die während der Kompatibilitätsprüfung oder der Konvertierung zu Fehlern führen können und mögliche Lösungen. Bitte beachten Sie, dass wir nicht für alle individuellen Fehlerursachen eine Auskunft geben können.

Hinweis:
Alle aufgeführten Befehle für die Kommandozeile sind beispielhaft für das Ubuntu-Betriebssystem gewählt.

 

Root-Rechte nicht verfügbar

Wenn Sie das Skript zur Kompatibilitätsprüfung selbstständig auf Ihrem Server ausführen (Downloadlink), muss dies mit Root-Rechten geschehen. Wechseln Sie entweder zu einem User mit Root-Rechten bevor Sie das Skript ausführen oder nutzen Sie den sudo-Befehl.

sudo ./VZ2KVMConvertTester.sh


Betriebssystem-Familie und Version

Eine Konvertierung auf KVM kann nur von aktuelleren Versionen unserer angebotenen Betriebssysteme ausgeführt werden. Unsupportete Versionen können zu Problemen und Fehlern im Konvertierungsablauf führen. Am besten geeignet sind Betriebssysteme, die Sie auf der Seite »Neuinstallation« in der Seitennavigation finden können.

Um herauszufinden, welche Version auf Ihrem Server installiert ist, loggen Sie sich auf Ihrem Server ein und nutzen Sie bspw. den lsb_release-Befehl.

lsb_release -a

Sollte Ihr Betriebssystem nicht unseren Vorgaben entsprechen, können Sie es entweder selbständig auf eine neue Version updaten oder die Neuinstallationsoption nutzen.


Paket-Update-Status

Veraltete Pakete, die auf Ihrem System installiert sind, können zu Fehlern bei der Konvertierung führen. Um die Pakete Ihres Servers zu aktualisieren, können Sie wie folgt vorgehen:

  1. Aktualisierung der Paketliste

sudo apt update

Um die neuesten Informationen über verfügbare Pakete und deren Versionen von den konfigurierten APT-Quellen auf Ihrem Server zu erhalten.

  1. Aktualisierung der Pakete

sudo apt upgrade

Um veraltete Paketversionen zu aktualisieren.

  1. (optional) Entfernen nicht mehr benötigter Pakete

sudo apt autoremove

Um veraltete oder nicht mehr benötigte Pakete zu entfernen.
Das spart Platz und Ressourcen auf Ihrem Server.


Spiegelserver ist nicht ftp.stratoserver.net

Die Anpassung des Mirrors kann je nach Betriebssystem und Version unterschiedlich sein. Daher empfehlen wir, im Internet nach spezifischen Anleitungen für Ihr Betriebssystem und dessen Version zu suchen. In den meisten Fällen können Sie die Standardeinstellungen beibehalten, da der Konfigurator in der Regel in der Lage ist, diese automatisch zu optimieren.

Bitte beachten Sie, dass der Konfigurator jedoch keine beschädigten Mirror-Dateien reparieren kann. Wenn dieses Problem auftritt, wird anstelle einer einfachen Warnung eine Fehlermeldung angezeigt. In solchen Fällen könnte es notwendig sein, die Einstellungen oder Dateien manuell zu überprüfen und zu korrigieren.


Nameserver

Wurde der Nameserver in der Datei /etc/resolv.conf manuell angepasst, kann dies zu Problemen nach der Konvertierung führen. Während der Konvertierung wird keine automatische Korrektur der eingetragenen Nameserver vorgenommen.

Um sicherzugehen, dass der Nameserver nach der Konvertierung akzeptiert wird, empfehlen wir diesen auf Standardkonfiguration zurückzusetzen. Dies können Sie im Server-Login Ihres Auftrages tun, indem Sie im Menü unter »Mein Server« auf »Erweiterte Einstellungen« klicken und dort die Option »Überschreiben der Datei /etc/resolv.conf« reaktivieren.


Festplattenspeicherplatz und Datenmenge

Hoher genutzter Festplattenspeicherplatz kann zu zwei Problemen führen:

  1. eine langsame Konvertierung
  2. das Abbrechen der Konvertierung

Zusätzlich können sehr viele einzelne Dateien ebenfalls für eine lange Bearbeitungszeit während der Konvertierung sorgen. Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, empfehlen wir, zu große oder nicht mehr genutzte Dateien zu entfernen. Einen Überblick über Dateien auf Ihrem System können Sie sich mit folgenden Optionen verschaffen:

  1. Verwenden von find, um alte Dateien zu suchen
    Sie können den find-Befehl verwenden, um Dateien zu finden, die seit einer bestimmten Zeit (z. B. 30 Tagen) nicht mehr geändert wurden:

find /path/to/directory -type f -mtime +30

Dieser Befehl listet alle Dateien in dem angegebenen Verzeichnis (/path/to/directory), die älter als 30 Tage sind.

  1. Verwenden von du, um große Verzeichnisse oder Dateien zu identifizieren:
    Der du-Befehl (Disk Usage) kann Ihnen helfen, zu erkennen, welche Verzeichnisse oder Dateien den meisten Speicherplatz beanspruchen:

du -h --max-depth=1 /path/to/directory

Mit dieser Option wird die Größe der Verzeichnisse innerhalb des angegebenen Verzeichnisses auf der obersten Ebene angezeigt.

  1. Verwenden von ncdu für eine interaktive Analyse (falls installiert):
    ncdu (NCurses Disk Usage) ist ein einfach zu bedienendes Tool, das eine interaktive Übersicht über den Speicherplatzverbrauch bietet. Sie können es installieren und verwenden, um die Speicherplatznutzung zu analysieren:

sudo apt install ncdu
ncdu /path/to/directory

Damit bekommen Sie eine interaktive Oberfläche, um durch die Dateisystemnutzung zu blättern und große Dateien oder Verzeichnisse einfach zu identifizieren.


Firewall-Einstellungen

Individuelle Einstellungen, die an den Firewall- und IP-Table-Regeln vorgenommen wurden, können bei der Konvertierung und danach zu Fehlern führen. Bitte beachten Sie, dass dies nicht bedeutet, ihr Server nicht konvertiert wird. Vielmehr können individuelle Einstellungen die Erreichbarkeit und den Zugriff einschränken oder im schlimmsten Fall komplett verhindern.

Um Problemen vorzubeugen, empfehlen wir Ihnen, individuell eingerichtete Firewalls für die Konvertierung zu deaktivieren. Haben Sie ufw (Uncomplicated Firewall) installiert, können Sie dies beispielsweise wie folgt tun:

  1. Deaktivieren der ufw-Firewall
    Um ufw zu deaktivieren, verwenden Sie den folgenden Befehl:

sudo ufw disable

Dieser Befehl stoppt die Firewall und ändert die Konfiguration so, dass die Firewall auch nach einem Neustart des Systems nicht automatisch aktiviert wird.

  1. Status der Firewall überprüfen
    Nach dem Deaktivieren können Sie den Status nochmal überprüfen, um sicherzustellen, dass die Firewall tatsächlich deaktiviert ist.

sudo ufw status

Sie sollten eine Meldung sehen, die anzeigt, dass ufw deaktiviert ist.

Auf Ihrer neuen KVM-Umgebung genießen Sie dann den Vorteil einer vorgelagerten Firewall, sprich Sie selbst müssen sich nicht mehr um den Schutz durch eine eigene Firewall kümmern.


IP-Table-Regeln

Ähnlich wie bei individuellen Firewall-Einstellungen, kann es beim Ändern oder Löschen von IP-Tables zu Problemen vor und nach der Konvertierung kommen. Dies betrifft häufig Regeln, die Aktualisierungen von Paketlisten und Paketquellen verhindern und ausgehende Verbindungen über die Ports 80 (HTTP) und 443 (HTTPS) sowie die dazugehörigen dynamischen eingehenden Regeln blockieren. Haben Sie hier Anpassungen vorgenommen, empfehlen wir Ihnen, diese wieder auf unsere default-Einstellungen zurück zu setzen.

Sie können mit dem Befehl iptables -Ln Ihre derzeit aktiven Regeln anzeigen. Beachten Sie, dass Docker häufig eine Vielzahl von Regeln erstellt, um seine Funktionalität sicherzustellen. Diese Docker-spezifischen Regeln beeinträchtigen in der Regel den Konvertierungsprozess nicht.

Sollten Sie das Paket iptables ganz gelöscht haben, gehen sie vor den vorangegangenen Schritte wie folgt vor:

  1. Aktualisierung der Paketliste

sudo apt update

Um die neuesten Informationen über verfügbare Pakete und deren Versionen von den konfigurierten APT-Quellen auf Ihrem Server zu erhalten.

  1. Installation von iptables
    Installieren Sie das Paket iptables mit folgendem Befehl:

sudo apt install iptables

Dieser Befehl installiert iptables zusammen mit allen notwendigen Abhängigkeiten.

  1. Installation überprüfen
    Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie die Installation von iptables überprüfen, indem Sie den folgenden Befehl ausführen, der Ihnen die aktuelle Version anzeigt:

iptables --version

Dies sollte die installierte iptables-Version anzeigen.


Plesk-Lizenzen

Seit 2018 bietet STRATO ein neues Plesk-Lizenzmodell an. Lizenzen, die vor diesem Datum erworben wurden, können kostenlos auf das neue Modell upgraden. Nutzen Sie eine Plesk-Lizenz mit altem Lizenzmodell, kommt es bei der Konvertierung zwar nicht zu Fehlern, auf der neuen KVM-Umgebung wird Ihre Lizenz jedoch nicht mehr funktionieren. Möchten Sie Plesk dort weiterhin nutzen, müssen Sie dann auf das aktuelle Lizenzmodell upgraden. Dies können Sie vor oder nach der Konvertierung tun, indem Sie im Server-Login auf den Menüpunkt »Plesk-Lizenzwechsel« klicken und dort Ihre Lizenz aktualisieren.

Nach dem Upgrade müssen Sie dann noch Ihren Lizenzkey aktualisieren. Wie Sie dies tun, können Sie in unserem FAQ-Artikel »Erste Schritte mit Plesk« unter »Installation des Lizenzkeys« finden.

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