Ambitionierte Website-Betreiber kommen um Webanalyse nicht herum. Mit Piwik erfährst Du alles Wichtige über Deine Besucher.
Die quelloffene Software Piwik ist die Datenschutz-freundliche Alternative zum Branchen-Primus Google Analytics. Die Daten bleiben in der eigenen Datenbank, es gibt strikte Privatsphäre-Einstellungen und die Nicht-Verfolgen-Funktion gängiger Browser wird standardmäßig respektiert. Wir zeigen Dir in diesem Beitrag, wie Du Piwik einrichtest, Ziele definierst, Kampagnen-Links erstellst und Deine Besucher segmentierst.
Piwik installieren
Kunden von STRATO Hosting-Paketen haben es besonders leicht. Mit der Installationshilfe WordPress & Co. ist Piwik in wenigen Schritten installiert (Dein Paket → Homepagegestaltung → WordPress & Co. → Webanalyse). Dabei kann gleich eine Subdomain wie piwik.meinedomain.de angelegt werden, unter welcher der Administrationsbereich nach der Installation zu erreichen ist.
Datenschutz beachten
Datenschutz und Webanalyse müssen kein Widerspruch sein. In Piwik werden die IP-Adressen der Besucher bereits standardmäßig anonymisiert. Wer konsequent ist, aktiviert obendrein die Option Benutze die anonymisierte IP-Adresse auch für die Aufbereitung der Besuche (Administration → Privatsphäre). Die IP-Adressen spielen – ausgenommen lokale Shops und Webseiten – ohnehin kaum eine Rolle bei der Auswertung.
Darüber hinaus kannst Du Deinen Besuchern erlauben, das Tracking vollständig zu deaktivieren. Dazu kopierst Du den in den Privatsphäre-Einstellungen angezeigten Code in Dein Impressum bzw. in die Seite mit den Datenschutz-Hinweisen. Dort wird dann Folgendes angezeigt:
Code einfügen
Sobald das erledigt ist, kopieren wir den Tracking-Code über Administration → Webseiten → Tracking-Code anzeigen an das Ende unserer Website. Bei WordPress sollte der Code-Block in die footer.php-Datei direkt vor den schließenden body-tag eingefügt werden. Am besten kommt hier ein Child Theme zum Einsatz, so dass die Änderung nicht mit dem nächsten Theme-Update verloren geht.
Piwik ist damit grundlegend eingerichtet. Das Dashboard bietet einen Überblick über wichtige Informationen wie Besucherzahlen, Herkunft und verwendete Technologien. Die Widgets lassen sich verschieben, austauschen und in der Darstellung anpassen. Du kannst auch mehrere Dashboards anlegen und diese einzelnen Benutzern zuweisen (Dashboard → Widgets & Dashboard → Dashboard zu Benutzer kopieren).

Ziele definieren
Die Standard-Funktionen sind für die meisten Anwendungsfälle ausreichend. Wer mit seiner Website Geld verdienen will, muss aber auch spezifische Aktionen messen können. Dafür gibt es in Piwik die sogenannten Ziele. Um diese zu definieren, lassen sich eine bestimmte URL oder ein Seitentitel, ein Dateityp zum Download oder externe (Partner-)Links angeben. Beispiel: Um nachzuvollziehen, wie viele Besucher auf bestimmte Affiliate-Links klicken, wählen wir die Kombination Ziel ist erreicht wenn vom Besucher auf einen Link zu einer externen Webseite geklickt wird. Als Muster geben wir einen Teil der URL ein, den alle Links des Partnerprogramms beinhalten. Sobald ein Besucher darauf klickt, gilt das Ziel als erreicht und erscheint in der Ziel-Übersicht.

Kampagnen Links erstellen
Kampagnen-Links sind eine beliebte Methode um herauszufinden, wie häufig auf bestimmte Links zu einem Angebot geklickt wurde – zum Beispiel in Newslettern. Dazu wird der URL der Landingpage einfach Folgendes angehängt: /?pk_campaign=NAME. Statt NAME kannst Du die Nummer oder den Monat angeben, in dem der Newsletter versendet wird. Wenn Du anschließend im Dashboard das Kampagnen-Widget hinzufügst, lassen sich die Newsletter-Zugriffe separat von den anderen Kanälen anzeigen und auswerten.

Besucher segmentieren
Wer über die Google-Suche kommt, hat andere Erwartungen als ein Newsletter-Abonnent. Für aussagekräftige Webanalysen sollten die Besucher darum segmentiert werden (Alle Besuche → Neues Segment hinzufügen). Als Fotograf können wir auf diese Weise die Besucher filtern, die über Flickr kommen und dann eine bestimmte Mindestdauer auf unserem Blog verweilen. Piwik bietet hier sehr viele Kombinationsmöglichkeiten. Hilfreich sind vor allem Nutzergruppen nach Herkunft, die bei Bedarf später weiter ausdifferenziert werden können.

Piwik überzeugt
Es muss nicht immer Google Analytics sein. Für kleine und mittlere Projekte bietet Piwik mehr als genug Möglichkeiten, um aussagekräftige Reports zu erstellen. Das Open-Source-Werkzeug speichert nichts auf fremden Servern und lässt sich datenschutzfreundlich konfigurieren. Wäre es nicht kostenlos, würden wir an dieser Stelle sagen: Kaufen!
Christian Ortlieb sagte am
Hallo,
die von Strato angebotene Version 2.11.1 von Piwik (oder jetzt Matomo) ist bereits über 3 Jahre alt.
Nach IT-Maßstäben also extrem veraltet.
Gibt es einen Grund, warum es immer noch diese Version ist?
Gibt es Pläne für ein Update auf eine aktuelle Version?
Spricht etwas dagegen eine aktuelle Version manuell zu installieren?
Mit freundlichen Grüßen
Christian Ortlieb
Lisa Kopelmann sagte am
Hallo Christian,
im Fall von Piwik bzw. Matomo bitte ich Dich, eine aktuellere Version manuell zu installieren.
Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Produktmanagement haben das Thema auf dem Schirm. Derzeit habe ich jedoch leider keine andere Info für Dich.
Viele Grüße
Lisa
Christian Ortlieb sagte am
OK, vielen Dank für die Info!
Dirk sagte am
Hallo Lisa,
ich wollte gerade (Januar 2019) ebenfalls Matomo installieren, jedoch befindet sich die durch Strato angebotene Version immer noch im stark veralteten Modus und ist zudem auch NICHT mit einer aktuellen PHP-Version (7+) nutzbar. Was soll das? So wird man keinen professionellen Ansprüchen gerecht! Es handelt sich hier nicht gerade um eine vollkommen weltfremde Anwendung! Das durch Strato einmal mehr gezeigte Engagement ist enttäuschend!
Oliver Meiners sagte am
Hallo Dirk,
wir befinden uns gerade im Prozess, unseren AppWizard zu verbessern. Leider kann ich Dir zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Datum nennen, wann es soweit ist.
Bis dahin kannst Du die App kostenlos beim Anbieter herunterladen:
https://matomo.org/download/
Viele Grüße
Oliver
Daniel sagte am
Erst einmal danke ich für die Anleitung.
Leider funktioniert piwik bei mir nicht so wie es sollte.
Ich habe das Tool installiert und mit meiner Website verbunden. Jedoch werden mir keine Besucher angezeigt.
Dass jemand meine Website aufgerufen hat, habe ich sichergestellt.
Jetzt habe ich eine Systemprüfung mit Piwik durchgeführt.
Es ergab sich folgende Fehlermeldung:
Benötigte PHP Konfiguration (php.ini): always_populate_raw_post_data=-1
Um schwerwiegende Probleme zu verhinden, sollten Sie Folgendes in Ihrer php.ini setzen: always_populate_raw_post_data=-1
Nach dieser Änderung müssen Sie den Webserver neu starten.
und:
Die Integritätsprüfung ist fehlgeschlagen und hat Fehler ausgegeben. Dies geschieht häufig durch Fehler beim Hochladen der Piwik-Dateien. Laden Sie die Piwik-Dateien im BINARY-Modus erneut hoch und aktualisieren Sie diese Seite, bis keine Fehler mehr vorhanden sind.
Da ich keinen Zugriff auf den Server habe, kann ich das leider nicht umsetzen. Ich denke jedoch, dass Piwik mit den Angeboten von Strato laufen sollte, sonst würdet ihr es nicht anbieten.
Habt ihr einen Tipp wie ich das Problem lösen könnte?
Nicole Stutterheim sagte am
Hallo Daniel,
leider können wir Dir zu technischen Fragen nichts Genaueres sagen. Hierzu müsstest Du Dich direkt an Piwik als Dienstleister wenden.
Ich wünsche Dir viel Erfolg noch!
Viele Grüße
Nicole
S. Liebsch sagte am
Hallo!
Leider steht in diesem ansonsten sehr guten Beitrag nichts über die Einrichtung eines Cronjobs für die Archivierung. Ist es im Hosting Paket „PowerWeb Perfect“ überhaupt möglich einen Piwik kompatiblen Cronjob einzurichten?
Die betroffene Piwik-Installation besteht seit über einem Jahr und immer wieder gab es vereinzelte 503 Status Meldungen bei Besucher-Aktionen (Aufrufe von „…/Piwik-Installation/js/?action_name=…“ bzw. „…/Piwik-Installation/js/?download=…“), was nicht so wild ist. In den letzten Tagen treten diese allerdings sehr gehäuft auf und damit werden viele Besuche im Piwik gar nicht mehr bzw. nur teilweise registriert. Gibt es gerade Datenbank-Server-Probleme? Lässt sich das ganze mit der Archivierung per Cronjob umgehen?
Bei der Recherche zur Archivierung per Cronjob bin ich auf den Artikel aus der STRATO FAQ (https://www.strato.de/faq/article/1211/So-einfach-richten-Sie-Ihre-Cron-Jobs-ein.html) und die Piwik Hilfe (http://piwik.org/docs/setup-auto-archiving/) gestoßen, konnte beides aber nicht sinnvoll miteinander verknüpfen. 🙁
Viele Grüße
Philipp Wolf sagte am
Hallo S. Liebsch,
ich frage mal bei den Kollegen nach Rat.
Viele Grüße
Philipp
Philipp Wolf sagte am
Hallo S. Liebsch,
bei Deiner Frage wird Dir unser Kundenservice gerne weiterhelfen. Du erreichst ihn auf Facebook, Twitter oder über Hilfe & Kontakt.
Viele Grüße
Philipp
S. Liebsch sagte am
Hallo Philipp,
vielen Dank für Deine Antwort! Die 503er haben sich erstmal wieder auf 1/10 bis 1/15 beruhigt und Piwik zeigt die Besucher wieder vertretbar vernünftig an.
Wegen dem Cronjob werde ich demnächst mal den Kundenservice kontaktieren.
Viele Grüße
M. Groh sagte am
Oft findet man im Internet als positiven Grund Piwik zum Beispiel folgende Sätze: „Der größte Unterschied zwischen Piwik und Googles Statistiktool liegt darin, dass Piwik auf dem eigenem Server des Anwenders (Seitenbetreibers) gehostet wird und dieser die volle Kontrolle über die Daten hat.“.
Gilt das Hosten auf einem Strato-Server (Hosting-Paket) auch als „Hosten auf dem eigenen Sever“ und ist damit die „volle Kontrolle über die Daten“ gewährleistet oder gilt diese Aussage nur, wenn man einen eigenen Server betreibt?
Nicole Stutterheim sagte am
Hallo Herr Groh,
die Aussage „Hosten auf dem eigenen Server“ ist für ein Hosting-Paket streng genommen nicht korrekt, da ein Hosting-Paket natürlich nicht mit einem Server gleichzusetzen ist. Nichtsdestotrotz: Da Sie Ihre Daten auf Ihrem eigenen Webspace hosten, haben Sie dort in jedem Falle die volle Kontrolle über ihre Daten.
Viele Grüße
Nicole