Deine Idee steht und jetzt willst Du sie in die Tat umsetzen. Also einfach drauflosarbeiten, teure Hard- und Software kaufen und alles für die ganz große Erfolgsstory vorbereiten? Moment mal! Zeit für ein paar infrastrukturelle Grundlagen: STRATO Technikvorstand und Startup-Mentor René Wienholtz erklärt sie in diesem Beitrag.
Jedes Unternehmen verdient sein Brot auf seine eigene Weise: Ein klassischer Metzger mit Fleisch im Direktverkauf, ein moderner Handel mit allen möglichen Waren im Online-Shop und eine App-Schmiede mit Code auf den Smartphones der Nutzer. Wie erklärt man also notwendige (IT-)Infrastrukturen anhand der verschiedenen Modelle? „Am einfachsten“, schlägt René vor, „beschreiben wir die Anforderungen an Infrastruktur anhand einer Pyramide“. Nämlich so:

Aber was hat es mit dieser Pyramide genau auf sich?
René erklärt die Layer vom Fundament an:
Firmenrahmen
Unabdingbar für jedes Unternehmen sind die Fragen nach der eigenen Rechtsform, welchen Zweck Du als Gründer verfolgst und wie Du das tun möchtest. Eine besondere Rolle spielt hier der Name Deines Unternehmens: Gründer wollen nachvollziehbarerweise einen möglichst einzigartigen Namen haben. Das gilt insbesondere für eine revolutionäre Software-Idee, aber auch für die neue Kiez-Metzgerei. Benutzt ein anderes Unternehmen den Namen oder ist er bereits als Marke eingetragen, wird es schwierig. Deshalb:
- Schau bei einer Google-Suche nach, ob der Name bereits benutzt wird oder in ähnlicher Weise verwendet wird – wir erinnern uns an den Streit ums Café Apfelkind.
- Prüfe im Markenregister, dass er noch nicht eingetragen ist.
- Sichere Dir die Domain für Dein Unternehmen. Ob sie noch frei ist, gibt der Domain-Check von STRATO
- Den Namen solltest Du dir außerdem bei den gängigen und wichtigen sozialen Netzwerken sichern. Dazu gehören unter anderem Facebook, Twitter, YouTube und Instagram.
Präsenz-Infrastruktur
Der nächste Layer bestimmt die Ziele des Namens: Wie erreichst Du als Unternehmer Deine potenziellen Kunden? Hier scheiden sich bereits die Geister: Es gibt junge Gründer, die möglicherweise nur auf Social-Media-Kanäle setzen und deswegen auf eine Domain und Website verzichten. Das kann gut funktionieren, wenn die Zielgruppe hauptsächlich dort unterwegs ist. Allerdings sollte spätestens zur professionellen E-Mail-Kommunikation eine eigene Domain als Absender vorhanden sein: Einem Business-Kunden von einer Freemail-Adresse zu schreiben hinterlässt keinen seriösen Eindruck.
Aber auch über eine eigene Website solltest Du Dir Gedanken machen, denn mit ihr findest Du zum Beispiel über SEA (Search Engine Advertising) heraus, wie groß das Interesse für Dein Produkt oder Deine Leistung ist. Das geht bereits mit niedrigem Werbebudget und auch dann, wenn das Produkt noch gar nicht fertig ist.
Office-Infrastruktur
Die Infrastruktur für Dein Büro sorgt dafür, dass Dein Geschäftsalltag reibungslos abläuft. Die Dinge, die sich hier wiederfinden, sind neben klassischer Office-Software auch Organisationswerkzeuge. Allen voran ist das Software für die Zusammenarbeit im Team, um Projekte zu managen, in Echtzeit zu kommunizieren, Termine zu koordinieren und Dateien zu verwalten. Aber auch essenzielle Dinge wie die Buchhaltung solltest Du nicht vergessen.
Viele Softwareangebote erledigen gleich mehrere dieser Aufgaben zusammen; und manche Tools spezialisieren sich auf eine Sache und sind darüber hinaus bei kleinen Nutzergruppen kostenlos – wie etwa Slack oder Airtable. Bei STRATO nutzen wir zum Beispiel Jira für die Kollaboration, weil es uns zum einen bei der agilen Arbeit und zum anderen auch bei abteilungsübergreifenden Projekten unterstützt.
Produkt-Infrastruktur
Die Spitze der Pyramide bezieht sich auf die Infrastruktur, die Du benötigst, um Dein Produkt herzustellen. In manchen Fällen – bei Agenturen oder Beratungsdienstleistungen etwa – lässt sich das nur schwer von den Tools der Office-Infrastruktur trennen. Bei einer App-Schmiede ist es einfacher: Hier könnte das ein Continuous Integration System sein wie Jenkins oder Teamcity für die testgetriebene Entwicklung. Aber auf welchen physischen Plattformen arbeiten die Entwickler dann? Hier sind zwei Dinge wichtig:
Erstens: Dein Code ist Dein Kapital. Deswegen solltest Du ihn grundsätzlich immer bei einem zweiten Provider gespiegelt haben, der ebenfalls auf hohe Sicherheitsstandards setzt und nach ISO 27001 zertifiziert ist. Das Allerheiligste Deines Startups hast Du somit extra abgesichert.
Zweitens: Viele junge Gründer investieren zu früh in zu teure Hardware und brauchen sie am Ende nicht, weil das Geschäft nicht gewachsen ist. Besser ist, klein anfangen und dann nach Bedarf erweitern. Für den Start sind V-Server optimal, denn sie sind unschlagbar günstig und Du hast sie schnell eingerichtet. Wächst Dein Unternehmen, machst Du einfach Upgrades und erweiterst Deine Infrastruktur. Wir bei STRATO helfen Dir da gerne!
Ob Du nun eine hippe Metzgerei eröffnest oder eine App rausbringen wirst, die die Welt verändert: Denke an das Fundament für Dein Unternehmen und sichere Dir Deine Namen! Hier geht’s zum Domain-Check.
Dennis sagte am
Gerade in der Gründungsphase ist es oft auch gar nicht so einfach, herauszufinden, was man benötigt. Daher sind skalierbare Lösungen immer gut.
Mir ist aufgefallen, dass die Extreme gar nicht so selten sind:
Einige Gründer neigen dazu, in eine Analyse Paralyse zu fallen, da sie bereits zum Anfang die perfekte Lösung suchen oder kaufen alles an Tools zusammen, „was sich finden lässt“, da sie schon das 20 Mitarbeiter-Business im Hinterkopf haben. Oft eine Geldverschwendung. Gerade, da sich die Strukturen im Nachhinein oft ändern.
Andere Gründer bauen sich in ungeplanten, schlecht skalierbaren Lösungen ein, bis der Bottleneck wirklich das Geschäft beeinträchtigt… Die goldene Mitte zu finden ist nicht immer einfach 🙂
Oliver Meiners sagte am
Hallo Dennis,
vielen Dank für Deinen fachmännischen Input! Es freut mich, dass Du das genauso siehst wie unser Autor Philipp. 🙂
Viele Grüße
Oliver
Teodora Schön sagte am
Hallo Lisa,
Wenn alles gut läuft sollte es eigentlich funktionieren 🙂 Ich werde dich auf dem laufenden halten. Und weiter so mit den Texten, sie sind wirklich sehr hilfreich.
Liebe Grüße,
Teo
Lisa Kopelmann sagte am
Hallo Teo,
ich drücke die Daumen für einen erfolgreichen Start ins Business! Vielleicht bist Du noch auf der Suche nach der geeigneten technischen Infrastruktur? Dann helfen wir dabei gern.
Viele Grüße
Lisa
Teodora Schön sagte am
Hallo zusammen,
Vielen lieben Dank für die Ausführliche Erklärung und den äußerst informativen Beitrag! 🙂
Seit etwas längerer Zeit schwirren mir Ideen im Kopf herum, die ich gerne umsetzen würde. Habe mich bis zu diesem Zeitpunkt nie so richtig damit beschäftigt. Doch jetzt, nachdem ich etwas recherchiert habe bin ich auf diesen Beitrag und einen weiteren https://www.bigkarriere.de/ratgeber/arbeitswelt/start-grunden gestoßen. Mich hat besonders die Frage beschäftigt ob ich überhaupt ein Start Up gründen kann. In dem Beitrag ist super erklärt wer ein Start Up gründen kann und vieles mehr. Der krönende Abschluss meiner erfolgreichen Recherche war dieser Beitrag hier, nochmal vielen Dank dafür!!
Liebe Grüße,
Teo
Lisa Kopelmann sagte am
Hallo Teo,
ich freue mich, dass Dir der Beitrag bei Deinen Überlegungen geholfen hat. Ich bin gespannt zu hören: Wirst Du bald zur Gründerin?
Viele Grüße
Lisa
Helga sagte am
Danke für gründliche Überlegungen zur Unternehmensgründung! Mein Bekannter leitet einen Taxiservice, muss also regelmäßig die Steuererklärungen einreichen und das Finanzbuch halten. Soviel ich weiß, verläuft das viel schneller bei ihm mit der fachlichen Beratung, sonst würde er wie ich sich den Kopf darüber zerbrechen:) Danke für Ideenaustausch!
Lisa Kopelmann sagte am
Hallo Helga,
danke für Deine Ergänzung. Ich gebe den Kommentar gern frei und freue mich über Meinungen anderer Leser.
Viele Grüße
Lisa